Elke Heidenreich: Nurejews Hund

Unerschütterliche Treue

Man könnte meinen, ein schöner, graziler Mann wie der Tänzer Rudolf Nurejew hätte sich einen ebenso eleganten Vierbeiner ausgesucht. Doch der Hund, der sich ihm eines Abends bei einer Party von Truman Capote anschloss, war kurzbeinig, plump, unförmig, träge und hässlich. Nurejew taufte ihn „Oblomow“ und das Tier dankte ihm die Zuneigung, die es von Nurejew bis zu dessen frühem Tod im Alter von 54 Jahren im Jahr 1993 empfing, sowie die Tatsache, dass er ihn darüber hinaus bei einer Freundin hingebungsvoll versorgt unterbrachte, mit lebenslanger hündischer Ergebenheit und einem schier unglaublichen Beweis der Verbundenheit.

Elke Heidenreich liest die Geschichte Nurejews Hund, die aus ihrer und Bernd Schröders Geschichtensammlung Rudernde Hunde stammt und eigens für diese Hörversion erweitert wurde, einfühlsam, aber nicht rührselig, mit ihrer unverwechselbaren Stimme, der ich immer sehr gerne zuhöre. Zusammen mit der russischen Klaviermusik, die den Text für meinen Geschmack allerdings zu häufig unterbricht, ergeben sich knapp 60 bewegende Hörminuten, in denen ich zwischen Lachen und Weinen geschwankt habe und auf jeden Fall sehr berührt war.

Elke Heidenreich: Nurejews Hund. Random House Audio 2005
www.randomhouse.de

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